DGIM 2023: Kongress kompakt mit Prof. Frederik Trinkmann

Berlin, 31.05.2023 | Lesezeit: 5 Min.

Kongress kompakt Podcast: ganz aktuell vom 129. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin berichtet für Sie Prof. Frederik Trinkmann, Heidelberg und legt bei der Zusammenfassung der Highlights den Fokus der breit gefächerten Inneren Medizin auf die Pneumologie und auch etwas abseits der großen Themen des Fachs auf individuelle Aspekte.

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Zusammenfassung des Podcasts:

Die Leila-App wurde von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP) initiiert und enthält horizontal vernetzte Leitlinien aus verschiedenen Fachgebieten, die im Volltext gelesen, durchsucht oder als Behandlungs-Pathway interaktiv genutzt werden können. Darüber hinaus stehen Zusatzinformationen zu Medikamenten, Roten Handbriefen, oder lokalen Antibiotika-Resistenzdaten des RKIs zur Verfügung. Leitlinien-Autoren*innen sehen außerdem, welche Bereiche der Leitlinie häufig oder selten abgerufen werden.

Die Initiative „Klug entscheiden“ adressiert anhand einzelner konkreter Maßnahmen aus Diagnostik und Therapie das Thema Fehlversorgung in der Inneren Medizin, sowohl Unterversorgung als auch Überversorgung. Im Fokus stehen häufig durchgeführte Maßnahmen, die nachweislich nicht nutzbringend sind und andererseits Maßnahmen, deren Nutzung gut belegt ist, die aber dennoch zu wenig beachtet werden. Die Empfehlungen werden von Vertretern der Schwerpunktgesellschaften abgegeben, die eine Konsensus-Gruppe bilden, in der durch einen iterativen Diskussionsprozess die Formulierung der Empfehlung stattfindet.

Die Initiative „Klug entscheiden“ adressiert anhand einzelner konkreter Maßnahmen aus Diagnostik und Therapie das Thema Fehlversorgung in der Inneren Medizin, sowohl Unterversorgung als auch Überversorgung. Im Fokus stehen häufig durchgeführte Maßnahmen, die nachweislich nicht nutzbringend sind und andererseits Maßnahmen, deren Nutzung gut belegt ist, die aber dennoch zu wenig beachtet werden. Die Empfehlungen werden von Vertretern der Schwerpunktgesellschaften abgegeben, die eine Konsensus-Gruppe bilden, in der durch einen iterativen Diskussionsprozess die Formulierung der Empfehlung stattfindet.

Ein häufiges Problem im klinischen Alltag ist die Unterscheidung zwischen bakteriellen und viralen Infekten. Um zu entscheiden ob und wenn ja welches Antibiotikum eingesetzt werden sollte gibt es seit einiger Zeit Biomarker, wie beispielsweise Procalcitonin. Bei Risikopatienten*innen, wie immunsupprimierten Personen, liegt oft ein atypisches Keimspektrum vor. Neben klassischen bakteriellen Pneumonie-Erregern sind auch resistente Bakterien, Viren oder Pilze, häufig. In diesen Fällen ist dann auch eine invasivere Diagnostik mittels Bronchoalveolärer Lavage gerechtfertigt. Die Chance so einen Pneumonie-Erreger zu identifizieren ist etwa doppelt so hoch. Letztlich hängt das Ganze aber auch von der Art des Mikroorganismus ab. Ein häufiges Problem im klinischen Alltag ist die Unterscheidung zwischen bakteriellen und viralen Infekten. Um zu entscheiden ob und wenn ja welches Antibiotikum eingesetzt werden sollte gibt es seit einiger Zeit Biomarker, wie beispielsweise Procalcitonin. Bei Risikopatienten*innen, wie immunsupprimierten Personen, liegt oft ein atypisches Keimspektrum vor. Neben klassischen bakteriellen Pneumonie-Erregern sind auch resistente Bakterien, Viren oder Pilze, häufig. In diesen Fällen ist dann auch eine invasivere Diagnostik mittels Bronchoalveolärer Lavage gerechtfertigt. Die Chance so einen Pneumonie-Erreger zu identifizieren ist etwa doppelt so hoch. Letztlich hängt das Ganze aber auch von der Art des Mikroorganismus ab.

Im Rahmen der SARS-CoV2-Pandemie konnten einige methodische Dinge zu Impfungen erlernt werden. Hier haben digitalisierte Gesundheitssysteme, insbesondere aus Israel, die schon sehr früh große Mengen Impfstoff einsetzen und auch nachverfolgen konnten, sehr geholfen. Zur ersten Booster-Impfung bei der Delta-Variante wurde gezeigt, dass die SARS-CoV2-bedingte Mortalität um 90 % reduziert werden konnte, ebenso die Anzahl der Infektionen im Vergleich zur Grundimmunisierung. Zu den weiteren Booster-Impfungen konnten ähnliche Daten gesammelt werden. Aber auch andere Impfungen waren im Fokus, besonders für immunsupprimierte und immundefiziente Patienten*innen, weil in dieser Gruppe ein erhöhtes Risiko für Infektionskrankheiten besteht. Für diese ist daher die Impfung besonders wichtig ist, aber leider häufig auch vernachlässigt wird. Generell lässt sich sagen, dass Totimpfstoffe sicher und effektiv sind, auch bei immunsupprimierten Patienten*innen, insbesondere auch mRNA-Impfstoffe.

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der COPD nehmen in den letzten Jahren in der Forschung zu Recht immer mehr Raum ein. Generell lässt sich festhalten, dass geschlechtssensible Medizin weder in der klinischen Versorgung noch in wissenschaftlichen Projekten und vor allem nicht in der Ausbildung der Medizin-Studierenden bisher eine  Rolle spielt. Wir haben viel über geschlechtsspezifische Aspekte gelernt, die aber im Alltag kaum angekommen sind. Das sieht man in dramatischer Weise bei zulassungsrelevanten Studien bei der COPD, wo der Frauenanteil durchschnittlich bei etwa 25 Prozent. In der Realität sind Frauen von einer COPD aber genauso häufig betroffen wie Männer. Interessant ist, dass die Pathogenese der COPD zwischen Männern und Frauen auch Unterschiede aufweist. Die Dosis-Effekt-Beziehung ist bei Männern deutlich ausgeprägter und enger, Frauen zeigen schon bei geringer Exposition starke Einschränkungen. Auch bezüglich Exazerbationen sind Frauen häufiger betroffen. Und das ist insbesondere relevant, da wir auf diesen Parametern − Symptomen und Exazerbationen − unsere Therapiesteuerung durchführen.

Weiterführende Informationen

Noch nicht genug spannende Kongress-Highlights gehört? In einem weiteren PneumoChannel Podcast fasst Prof. Frederik Trinkmann (Thoraxklinik Heidelberg) die Highlights vom diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) zusammen. Hören Sie hier mehr über Pulmonale Infektionen oder Neues aus dem Bereich der COPD und der Digitalisierung.

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